Automatisierte Produktionsversorgung rund um die Uhr
Typische Auftragsgrößen gibt es bei uns nicht, die Mengen reichen von 100 bis zu 100.000 Stück. Nur circa 20 Prozent der Produkte laufen in großen Stückzahlen, der Rest geht in Richtung Kleinmenge. Daher ist eine flexible und effiziente Produktion für uns das A und O.
Kunden bestellen immer häufiger und in immer kleineren Losgrößen. Auch bei der Business Unit PCC von Phoenix Contact. Diese produziert Leiterplattenklemmen und Steckverbinder für die Signal-, Daten und Leistungsübertragung.
Die Fertigung war jedoch auf Massenfertigung ausgelegt, der Materialfluss entsprechend organisiert. Bisher brachten Stapler die in Rollwagen transportierten Teile vom Lager- in den Montagebereich. Das Material wurde dort auf Vorrat bestellt, im AKL kommissioniert und dem Bedarfsort sortiert zugewiesen. Die Folgen waren hohe Umlaufbestände, relativ lange Transport- und damit Durchlaufzeiten sowie ein hoher Flächenverbrauch durch die an den Produktionsstationen gepufferten Materialien.
Phoenix Contact brauchte jedoch eine kontinuierliche, bedarfsorientierte und flexiblere Versorgung der Produktion um weiterhin effizient arbeiten zu können.
Kern des neuen Materialfluss-Konzepts ist ein fahrerloses Transportsystem (FTS): In Zukunft transportieren mobile Roboter die Artikel zu den Fertigungsautomaten, wobei sie gleich mehrere Behälter in Stapeln aufnehmen. Ein FTS bietet die benötigte Flexibilität, auch in puncto Skalierung. Die Fahrzeuge bringen rund um die Uhr unterschiedlich große Mengen an Material kontinuierlich in die Produktion. Für einen durchgehend automatisierten Prozess erfolgt auch die Übergabe der Behälter am 9-gassigen AKL und an den Produktionsanlagen ohne menschliches Zutun.
Das perfekte Zusammenspiel der verschiedenen Softwaresysteme – von SAP über das Lagerverwaltungs- und Materialflusssystem viadat bis zur SPS der Fördertechnik plus dem Handshake zur Steuerung der Fahrzeuge – war für die Umsetzung der Lösung zudem entscheidend. So können Mitarbeiter an den Produktionsanlagen die Bestellungen für das Material nun selbst auslösen. Auch weitere logistische Prozesse wurden angepasst. Jetzt kommen die verschiedenen für einen Auftrag benötigten Bauteile – zum Beispiel Gehäuse- Ober- und Unterteile – gemeinsam an, so dass man direkt mit dem Fertigungsauftrag anfangen kann.