Hochregallager bei viastore-Kinde Rösler

Regallager: Luft nach oben – ein kurzer Einblick ins Lagern in der Höhe

Ein kurzer Einblick ins Lagern in der Höhe

Regallager gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Manche sind besonders zugänglich oder flexibel, andere wiederum vielseitig oder auf ein effizientes Kommissionieren ausgelegt. Eine erste grobe Einteilung bietet die Frage nach der Lagerart: in Zeilen oder im Block. Der wohl verbreitetste Vertreter unter den Regalen für die Zeilenlagerung ist das Palettenregal – inklusive der Sonderform des Hochregal-Palettenlagers. Behälter-, Fachboden-, Kragarm- und Wabenregale sind gängige Alternativen – je nach Anforderung. Für die Blocklagerung in Regalen sind vor allem Einfahr- und Durchfahrregale im Einsatz.

Voller Durchblick

Ein Palettenregal besteht im Grunde aus wenigen Stahlträgern. Traversen verbinden die Regalrahmen. Ist das Lager leer, hat der Logistiker den vollen Durchblick bis ganz nach oben. Der Vorteil ist ein relativ überschaubarer Materialaufwand. Allerdrings müssen die Waren stets in oder auf Ladehilfsmitteln wie Paletten oder Gitterboxen gepackt sein, damit sie stabil auf den Traversen Platz finden.

Die wichtigste Form der Palettenregallager sind die Hochregallager. Diese Lager sind definiert als eingeschossige Anlagen mit fest eingebauten Regalen und einem hohen Automatisierungsgrad. Hier übernehmen Regalbediengeräte (RBG) die Handhabung der Lasten und Paletten. Hochregallager ab einer Bauhöhe von zwölf Metern werden in der Regel in der sogenannten Silobauweise errichtet.

  •  Hochregallager nutzen durch ihre Anordnung in vertikale Säulen oder Blöcke den verfügbaren Raum äußerst effizient.

Fach-Kraft

Flexibler als das Palettenregal ist das Fachbodenregal. Seine durchgängigen Flächen machen zusätzliche Lagerhilfsmittel überflüssig. Ein einfaches Beispiel für Fachbodenregale sind Bücherregale in Bibliotheken: Hier finden die schmalsten Taschenbücher und die dicksten Lexika ebenso Platz wie CD-Boxen oder Spielekartons. Die Flexibilität, ohne spezielle Behälter oder Paletten lagern zu können, ist der wichtigste Vorteil des Fachbodenregals.

  • Fachbodenregale sind besonders zweckmäßig für die Kleinteilelagerung oder für die Lagerung sperriger Güter.

Herauskragende Leistung vs. kompaktes Wabendesign

Kragarmregale dienen vor allem zur Lagerung von Rohren, Stangen, Brettern, Platten, Profilen oder anderen langen Materialien. Das Langgut lagert dabei einzeln, bundweise oder in Kassetten auf Armen, die an senkrechten Stützen angebracht sind – ohne vordere Abstützung. Da Kragarmregale zudem keine Zwischenstützen brauchen, können lange die Gegenstände ungehindert gelagert werden.

  •  Die offene Bauweise des Kragarmlagers erleichtert den Zugang zu den gelagerten Materialien, beschleunigt die Entnahme und die Nachbestückung.

Eine Alternative für die Langgutlagerung ist das Wabenregal. Verantwortlich für die Namensgebung ist die dichte Anordnung der einzelnen Lagerfächer, ähnlich der Bienenwaben. Meist sind Fächer mit Langgutkassetten bestückt, die das stirnseitige Ein- und Auslagern mithilfe von Regalbediengeräten vereinfachen. Beide Lagerarten sind auf das Einlagern von geringen bis mittleren Mengen pro Artikel ausgelegt.

  • Bei geringer Artikelzahl ist das Wabenlager im Vorteil, eine größere Artikelzahl spricht für das Kragarmlager.

Platzsparen im Block

Bei Einfahr- und Durchfahrlagern stützen sich die Lagergüter auf seitlichen Profilen ab. So kann das Flurförderzeug ungehindert einfahren, um die Ladehilfsmittel wie Paletten oder Gitterboxen, auf denen die Waren platziert sind, ein- oder auszulagern. Die einzelnen Felder bilden Kanäle, durch die die der Stapler die Waren hindurchschiebt, um sie hintereinander zu lagern. Einfahrregale sind nur von einer Seite aus zugänglich, Durchfahrregale werden von zwei Seiten bedient.

  • Einfahr- und Durchfahrlagern sind ideal für große Mengen pro Artikel bei kleiner Artikelzahl. Sie tragen hohe Gewichte und lagern druckempfindliche, nicht stapelbare Güter.

Wenn die Lagergüter nicht auf einem Rahmen, sondern auf Rollen lagern und durch eine Neigung der Rollenleiste oder durch angetriebene Elemente alleine durch das Regal „laufen“, handelt es sich um ein Durchlaufregal. Für Waren mit längerer Lagerzeit und nur kleinen Abrufmengen ist dieser Lagertyp zu aufwändig. Sowohl Durchfahr- als auch Durchlaufregale können jeweils nur einen Artikeltyp pro Kanal lagern.

  • Durchlaufregale sind für häufige Zugriffe auf eine begrenzte Artikelzahl sinnvoll.

Let’s move it

Eine dritte Gruppe der Regallager bilden die Bewegungsregale. Hier wird nicht das Lagergut bewegt, sondern das Regal selbst. Unterschieden wird hier zwischen Umlaufregalen und Verschieberegalen:

In einem Verschieberegal öffnet sich durch das seitliche Verschieben einzelner Regale ein Bediengang zwischen den Regalzeilen. Dazu laufen die einzelnen Regale – möglich sind Paletten-, Kragarm und Fachbodenregale – in Führungsschienen. Das Zusammenschieben der Zeilen optimiert die Lagerraumnutzung ähnlich gut wie bei der Blocklagerung. Das Ein- und Auslagern dauert allerdings länger und erfordert eine durchdachte Einlagerungsfolge. Neben einer regelmäßigen Wartung erfordert das höhere Unfallrisiko eine besondere Absicherung. Bekanntes Beispiel: Verschieberegale sind oft in Archiven zu finden.

  • Verschieberegalen sind vor allem für Artikel mit wenigen Einzelzugriffen und einer mittleren Lagermenge geeignet.

In Umlaufregalen – auch Paternosterregale genannt – hängen die Regalböden in zwei endlosen Ketten. Zum Ein- oder Auslagern bewegen sich die Böden automatisch mithilfe der Ketten, bis das entsprechende Fach im direkten Zugriffsbereich liegt. Oft dienen sie als Kommissionierlager für Kleinteile und Langgüter.

  • Umlaufregale lagern kleine bis große Mengen pro Artikel bei großen Artikelzahlen effizient ein.
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